Das übertherapierte Geschlecht by Wolfrum Christine; Marschall Luitgard

Das übertherapierte Geschlecht by Wolfrum Christine; Marschall Luitgard

Autor:Wolfrum, Christine; Marschall, Luitgard [Wolfrum, Christine; Marschall, Luitgard]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: d-Knaus
veröffentlicht: 2017-02-28T05:56:56+00:00


Was tun bei prämenstruellen Beschwerden?

Zyklustagebuch: Führen Sie über mehrere Monate hinweg täglich ein Tagebuch, das Ihr Befinden und Ihre Stimmung wiedergibt. Tragen Sie darin auch besondere Geschehnisse ein – erfreuliche wie belastende (z. B. eine Gehaltserhöhung oder eine Abmahnung im Job). Beim gemeinsamen Auswerten der Aufzeichnungen mit Ihrem Gynäkologen wird sich zeigen, ob es sich bei Ihren Symptomen tatsächlich um vorperiodische Beschwerden handelt.

Lebensstil: Stress und eine ungesunde Ernährung können die Beschwerden verschlimmern. Ernähren Sie sich ausgewogen und vermeiden Sie Alkohol, Zucker und zu viel Kaffee. Falls Sie zu Wasseransammlungen neigen, legen Sie zwischendurch einen Reis-Tag ein. Bewegung hilft fast immer und stimuliert den Hormonhaushalt, am besten leichter Ausdauersport wie Radfahren oder Walken. Neben einer ausgeglichenen Lebensarbeitsbilanz helfen auch Achtsamkeits- und Entspannungsübungen wie Yoga oder autogenes Training gegen Stress. Gönnen Sie sich ausreichend Schlaf.

Hilfe zur Selbsthilfe: Eignen Sie sich anhand solider Quellen ein möglichst umfassendes Wissen zum Thema PMS an. Informationen dazu hat zum Beispiel das IQWiG zusammengestellt.[206] Materialien erhalten Sie auch über Frauengesundheitszentren oder Pro Familia. Auch Volkshochschulen haben spezielle Kurse zur Frauengesundheit im Angebot. Wenden Sie sich bei starken Beschwerden in jedem Fall an einen Gynäkologen, der Sie ausführlich berät.

Medikamentöse Behandlung: Für die Behandlung von PMS sind eine Vielzahl von Medikamenten üblich. In vielen Fällen verschreiben Frauenärzte Hormone in Form der Pille. Bei starken Beschwerden kommen mitunter auch GnRH-Analoga (Gonadotropin-Releasing-Hormon) zum Einsatz. Sie greifen stark in den Hormonhaushalt ein, indem sie die körpereigene Hormonproduktion in den Eierstöcken unterbinden und die Patientin künstlich in die Wechseljahre schicken. Manche Ärzte verabreichen einige Tage vor der Menstruation ein Gel mit dem Gelbkörperhormon Progesteron zur äußerlichen Anwendung, um Spannungsgefühle in der Brust zu lindern. Andere Medikamente, die gegen PMS-Symptome verschrieben werden, sind entwässernde Mittel (Diuretika), Schmerzmittel (Analgetika) und bestimmte Antidepressiva, sogenannte SSRI. Alle diese Medikamente können Nebenwirkungen hervorrufen. Frauen, die ihre Einnahme erwägen, sollten sich gezielt und sachlich darüber informieren. Alternativ stehen auch pflanzliche Präparate zur Verfügung. Mönchspfeffer (heißt auch Keuschlamm, Agnus castus) soll eine ausgleichende Wirkung auf den Hormonhaushalt haben. Weiterhin deuten Untersuchungen darauf hin, dass auch die Mineralstoffe Calcium und Magnesium sowie Vitamin B6 helfen könnten.

Verhaltenstherapie: Auch eine kognitive Verhaltenstherapie (KVT) kann gegen prämenstruelle Beschwerden wirken. Frauen lernen dabei Strategien zu entwickeln, um mit ihren Beschwerden so umzugehen, dass sie ihren Alltag möglichst wenig beeinträchtigen.



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